Gräser vermehren durch Teilen – und alles bleibt schön grün!

Mit der Zeit verkahlen Ziergräser immer mehr. Durch das Teilen lassen sich die Gräser vermehren und zu neuem Wachstum anregen.

Gräser teilen wirkt verjüngend und sorgt für einen kräftigeren Austrieb. Das Ziergras lebt länger und blüht viel üppiger.

Gräser teilen geht ganz einfach. Mit einem scharfen Spaten durchsticht man den Wurzelballen und teilt diesen anschließend mit einem Messer oder den Händen sauber ab. Die Ballenteile lassen sich besser lösen, wenn die Erde außenrum abgestochen ist. Es besteht die Möglichkeit, größere Ballen noch einmal zu zerteilen. Mit einer Gartenschere entfernt man beschädigte Wurzeln, welke und zu lange Blätter. Die somit erzeugten Ableger kommen an beliebiger Stelle wieder in die Erde. Hierfür buddelt man ein ausreichend großes und tiefes Loch. Die Erde unter den Wurzeln ist im Idealfall etwas lockerer. Nach dem Andrücken und Angießen kann der Pflanzballen kräftig wachsen und neue Triebe bilden. Wichtig ist, dass die neu gesetzten Grasbüschel genug Platz zum Wachsen erhalten. Um sich gut entfalten zu können, dürfen sie nicht zu dicht gepflanzt sein. Derweil profitiert der Muttergrasballen von einer bald sichtbaren Verjüngung. Schon nach kurzer Zeit treibt das Gras kräftiger aus. Gräser teilen sorgt für eine üppigere Blüte. Das Gras wirkt gesünder und allgemein schöner.

Wer seine Gräser teilen möchte, muss wissen, ob es sich dabei um Kalt- oder Warmsaisonpflanzen handelt. Die Warmsaisongräser treiben erst spät im Jahr aus. Sie stehen bevorzugt halbschattig oder sonnig und blühen im Hochsommer. Dann erreichen sie auch ihre endgültige Höhe, ehe sie sich im Herbst in die Winterruhe zurückziehen. Diese Gräser teilen die Gärtner am liebsten im Frühling vor dem Austrieb. Dadurch lässt sich ein zu groß werdender Gräserhorst effektiv verhindern. Das ist auch deshalb wichtig, weil sich die Pflanzen ansonsten stark ausbreiten und andere verdrängen. Gräser teilen sorgt zudem für eine bessere Belüftung im Innern des Horstes.
Kaltsaisongräser lieben schattigere Plätze. Sie sind immergrün und in der Regel von niedrigem Wuchs. Sie gedeihen gut im Schutz von Büschen und Sträuchern. Die Blüte zeigt sich im Frühjahr und im Sommer kommt es zu einer Ruhepause. Die besten Zeiten, um Gräser zu teilen und Gräser zu vermehren sind Frühling und Herbst. Da sich die Pflanzen im Sommer in einer Ruhepause befinden, ist von einer Teilung in dieser Zeit abzuraten. Die Gräser vermehren sich dann kaum, weil sie schlecht anwachsen.

Wer niedrige Gräser vermehren möchte, tut dies, um ein Beet umzugestalten, die Pflanzen zu verkleinern oder zwecks Verjüngung. Die Gräser teilen viele Gartenbesitzer im drei- bis vierjährigen Turnus. Vorerst schneidet man den Blattschopf bis auf zehn Zentimeter zurück, es sei denn, die Pflanzen sind ohnehin sehr niedrig gewachsen. Danach erfolgt das Freigraben des Horstes an der Seite, an der man die Gräser teilen will. Mit einem scharfen Spaten erfolgt anschließend die Abtrennung des Ballens. Ideal, um Gräser zu vermehren, sind etwa faustgroße Wurzelballen. Diese setzt man an anderer Stelle wieder in die Erde.
Als dauerhafte Strukturbildner entstehen bei den hochwachsenden Sorten schnell große Gräserhorste. Bei einigen Gräsern stirbt nach einigen Jahren das Zentrum des Grasbusches ab. Spätestens dann ist es Zeit, die Gräser zu teilen. Die vertrockneten Halme kürzt der Gärtner etwa zehn Zentimeter über dem Boden. Wer hochwachsende Gräser vermehren möchte, benötigt hierfür viel Kraft. Da die Halme scharf sind, empfiehlt sich das Tragen von Handschuhen. Stark verbuschte Gräser teilen die Gärtner leichter mit einer Axt oder Säge. Die Gräser vermehren sich zudem durch ausläuferbildende Rhizome, die man einfach seitlich abtrennen kann.